Auf Ausbeutung

Warum erhebt jemand Besitzanspruch auf eine bestimmte Sache oder auf eine andere Person? Um Kontrolle darüber auszuüben. Und warum will derjenige die Kontrolle ausüben? Normalerweise um der Genießer der jeweiligen Sache oder Person zu sein.

Wenn sich jemand für den Höchsten Genießer hält, lebt er automatisch ein Leben der Ausbeutung. Weder achtet er Andere oder die Umwelt, noch liegt ihm das Wohlergehen Anderer am Herzen. Er pflegt eine hedonistische Lebensweise ungezügelten Sinnengenusses und spielt sich als Herr über alles und jeden auf. Obwohl so jemand die menschliche Gestalt besitzt, ist er nichts als ein Tier und lebt entsprechend der Philosophie: „Macht geht vor Recht“.

Die meisten Menschen sind den von uns auf der Erde verursachten Problemen gegenüber gleichgültig. Unsere gesamte Einstellung diesem Planeten gegenüber besteht darin, ihn als Wegwerfware zu betrachten. Die allgemeine Einstellung ist, man könne sich alles Beliebige nehmen, es ausbeuten und anschließend ganz nach Belieben wegwerfen. Es gibt immer mehr Dinge zum Wegwerfen, nicht nur Windeln, Handtücher, Teller und Löffel, sondern auch Babys, Ehefrauen, Ehemänner und alte Menschen.

In dieser Welt kämpfen die Menschen stets um Eigentum. Sie möchten Besitzanspruch auf das Lebendige und das Nicht-Lebendige erheben. Gemäß Schri Ischopanischad sind diese Menschen wie Diebe, die sich um gestohlenes Diebesgut streiten. Wenn wir den Sachverhalt aus einer vergleichsweise kurzfristigen Perspektive betrachten, mag es schwer zu akzeptieren sein, dass im Prinzip niemand der Eigentümer von etwas ist. Aber wenn wir die Sichtweise der Schri Ischopanischad annehmen, mit der das Universum nicht in Jahrzehnten, Jahrhunderten oder gar Tausenden von Jahren betrachtet wird, sondern in vielen Millionen von Jahren, dann ist dieser Gedanke durchaus zu verstehen.